Für die 2. Generation des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee wurde mit dem regionalen öV-Konzept eine Grundlage für die Planungen des öffentlichen Verkehrs im Agglomerationsgebiet erarbeitet. Die damals auf den Bahn-Ausbauschritt 2025 ausgerichteten Massnahmen sind heute mehrheitlich umgesetzt. Zusätzlich haben sich auch die Rahmenbedingungen geändert: Einerseits wurde auf Bundesebene der Bahn-Ausbauschritt 2035 beschlossen, andererseits ist die Agglomeration um die Region Amriswil-Romanshorn und um die Gemeinden Berg, Eggersriet und Untereggen gewachsen. Aus diesen Gründen wurde das regionale öV-Konzept auf den Horizont 2035 hin überarbeitet. Es bildet nun den strategischen Rahmen für verschiedene öV-Planungen in den nächsten Jahren. Der Lenkungsausschuss der Agglomeration St.Gallen-Bodensee hat das Konzept am 17. November verabschiedet. «Mit dem neuen öV-Konzept für die Agglomeration St.Gallen-Bodensee sind nun die Stossrichtungen für die Weiterentwicklung des öV-Angebotes gegeben. In den nächsten Jahren planen wir auf dieser Basis konkrete Massnahmen, die den öV in der Region massgeblich verbessern werden», sagt Roman Coray, Projektmitarbeiter Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee.
Mit Angebots- und Umfeldstrategien zu besserem öV in der Region
Das überarbeitete öV-Konzept setzt strategisch zwei Schwerpunkte: Angebot (wie bisher) und Umfeld (neu). Die Angebotsstrategien haben direkte Auswirkungen auf die öV-Angebote und umfassen:
– die Definition einheitlicher Angebotsstandards über die gesamte Agglomeration
– verbesserte Verbindungen zwischen den Nebenzentren, beispielsweise zwischen Romanshorn und Rorschach. Angestrebt wird neu ein 15-Minuten-Takt
– Verbesserung der Verbindungen innerhalb der Nebenzentren mittels 15-Minuten-Takt auf den wichtigsten Achsen
– die Prüfung von neuen Angebotsformen (z.B. On-Demand-Angebote)
Umfeldstrategien haben keine direkten Auswirkungen auf das Angebot 2035, sind jedoch für die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs ebenfalls von zentraler Bedeutung. Dazu zählen:
– der Ausbau des öV-Marketings
– die Elektrifizierung von Buslinien (Nachhaltigkeit)
– die bessere Verknüpfung von Fuss- und Veloverkehr mit dem öV
– sowie Überlegungen zur langfristigen Bahnplanung über den Ausbauschritt 2035 hinaus
«Ein ausgebautes öV-Angebot alleine reicht nicht aus, um die Verlagerungsziele der Agglomeration zu erreichen. Damit mehr Menschen den öV und den Fuss- und Veloverkehr nutzen, braucht es neben attraktiven Infrastrukturen und einer guten Abstimmung von Siedlung und Verkehr auch sogenannte Push-Massnahmen, wie beispielsweise die Parkplatzbewirtschaftung und das Verkehrsmanagement», erläutert Markus Schait, Verkehrsplaner Amt für öffentlicher Verkehr Kanton St.Gallen die zukünftigen Herausforderungen.
Die nächsten Schritte
Die eigentliche Angebotskonzeption des öV im Horizont 2035 wird in einem nächsten Schritt zusammen mit den betroffenen Gemeinden detailliert erarbeitet. Zu den betroffenen Gemeinden zählen:
– der Agglomerationskern: St.Gallen, Gaiserwald (Abtwil) und Wittenbach
– der Korridor Herisau und Appenzeller Hinterland
– der Korridor Rorschach-Rorschacherberg-Goldach-Staad-Thal-Rheineck
– der Korridor Rorschach-Arbon-Romanshorn-Amriswil
Der Bahn-Ausbauschritt 2035 muss aufgrund des Verzichts auf schnelles Fahren in Kurven (Wankkompensation) überarbeitet werden. Die Vertiefungsplanungen werden daher erst initiiert, wenn diese Überarbeitung vorliegt.
Unter folgendem Link finden Sie das neue AGGLO-öV-Konzept: https://www.regio-stgallen.ch/download.html
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