3. Aggloprogramm: Tram oder S-Bahn?
Bis Mitte 2016 kann die Region St. Gallen-Bodensee beim Bund im Rahmen der 3. Generation des Agglomerationsprogrammes konkrete Pläne zur Entwicklung der Lebens- und Verkehrsregion einreichen. Klar ist aber schon heute: Die Erfolgsgeschichte soll weiter geschrieben und die Region weiter nachhaltig entwickelt werden. Im Antragspaket enthalten sein werden Projekte wie der Autobahnanschluss Witen oder die Neugestaltung des Bahnhofplatzes Herisau.
Die Anerkennung kommt aus der ganzen Schweiz: Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee ist eines der erfolgreichsten. Seit zehn Jahren treiben die Ostschweizer Gemeinden und Kantonen ihre Entwicklung koordiniert voran. An den Erfolg soll angeknüpft werden.
Bundesmittel auch für die Ostschweiz
Bis Mitte 2016 läuft die Eingabefrist für Agglomerationsprogramme der 3. Generation beim Bund. Die Agglomeration St.Gallen-Bodensee – neu auch im Zusammenschluss mit der Region Amriswil-Romanshorn – will die Chance nutzen und mit Unterstützung der verfügbaren Bundesgelder wichtige Infrastrukturprojekte wie die Beseitigung der Verkehrsprobleme in der Region Rorschach durch den Autobahnanschluss Witen oder die Neugestaltung des Bahnhofplatz in Herisau realisieren. „Klares Ziel ist es für die Städte und die Gemeinden der Region, einerseits die Wohn- und Lebensqualität, andererseits das Potential der Wirtschaftsregion zu nutzen“, bringt Rolf Geiger, Geschäftsführer der Region AR-St. Gallen Bodensee, die Zielsetzung auf den Punkt.
Landschaftsqualität fördern – zusammen mit der Bevölkerung
Im 3. Agglomerationsprogramm steht die Förderung der Landschaftsqualität innerhalb und ausserhalb der Siedlungsgebiete im Fokus. Rolf Geiger nennt dazu zwei weitere Beispiele des Pakets: „Im vom Bund unterstützten Modellprojekt „Landschaft für eine Stunde“ stehen Übergangsgebiete zwischen Siedlung und Landschaft in Flawil, Gossau, Abtwil und St.Gallen im Fokus. Und mit dem Projekt „Stadtlandschaften“ sollen in den Städten der Region strategisch wichtige Frei- und Grünflächen optimiert werden.“ Wie diese Räume für Alltag und Freizeit noch attraktiver gemacht werden können, wird auch die Bevölkerung mitdiskutieren können.
Tram oder S-Bahn?
Fragen rund um künftige Ausbauschritte im öffentlichen Agglomerations- und Regionalverkehr sind zudem Thema im Projekt „Zukunftsbild Siedlung und Verkehr“. Sollen nach dem Quantensprung der neuen S-Bahn 2013 und der Ergänzung im Jahr 2018 weitere Optimierungen und Ergänzungen bei der Bahn erfolgen? Oder ist die Entwicklung eines Tramnetzes im Kern der Agglomeration die bessere Lösung, um den künftigen Herausforderungen gerecht zu werden? Wichtige Fragen, die vertieft geprüft und diskutiert werden wollen.
Die Region AR-St. Gallen-Bodensee wird am 6. Mai 2015 im Rahmen eines öffentlichen Forums erste Zwischenergebnisse vorstellen und diskutieren. Eingeladen werden dazu alle Interessierten. Ab dem 4. Quartal 2015 ist dann eine öffentliche Vernehmlassung zum gesamten Paket des Agglomerationsprogramms der 3. Generation geplant.
Kontakt:
Rolf Geiger Geschäftsleiter Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee, Tel. +41 71 227 40 71
Instrument und Trägerschaft Agglomerationsprogramm
Das Agglomerationsprogramm ist Steuerungsinstrument und Massnahmenplan für die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung über die Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus. Hauptziele sind die Förderung der Siedlungsentwicklung nach Innen sowie eine darauf abgestimmte Weiterentwicklung des Verkehrssystems. Damit leistet das Agglomerationsprogramm einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität des Wirtschafts- und Wohnstandorts.
Die Trägerschaft des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee setzt sich aus den drei Kantonen Appenzell AR, St.Gallen und Thurgau und den Agglomerationsgemeinden zusammen. Die Geschäftsstelle der Region Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee führt die Geschäfte des Agglomerationsprogramms. Folgende Gemeinden zählen gemäss Definition des Bundesamts für Statistik zur Agglomeration St.Gallen-Bodensee: Andwil, Amriswil, Arbon, Flawil, Gaiserwald, Goldach, Gossau, Hefenhofen, Herisau, Horn, Mörschwil, Rheineck, Roggwil, Romanshorn Rorschach, Rorschacherberg, Salmsach, Speicher, Steinach, St.Gallen, Teufen, Thal, Tübach, Lutzenberg, Uttwil, Waldstatt und Wittenbach
Das Agglomerationsprogramm St. Gallen-Bodensee ist eine Erfolgsgeschichte. Schon mit dem Programm der 1. Generation konnten Projekte wie die S-Bahn St.Gallen (Ausbauschritt 2013), die Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen, die Entlastungsstrasse in Arbon (NLK) sowie die Umgestaltung der St.Gallerstrasse in Gossau erfolgreich angegangen werden. Mit dem Agglomerationsprogramm der 2. Generation können ab 2015 die Massnahmen rund um die Bahnhöfe Rorschach, Goldach, St.Fiden, Winkeln und Arnegg sowie ein Gesamtpaket von Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs in sämtlichen Gemeinden im Umfang von rund 200 Millionen Franken, mit der Unterstützung des Bundes von gut 80 Millionen Franken, realisiert werden.