Agglomerationsprogramm der 3. Generation beim Bund eingereicht

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Die AGGLO St.Gallen-Bodensee hat heute das Agglomerationsprogramm der 3. Generation zur Prüfung beim Bund eingereicht. Nach rund zweieinhalb Jahren intensiver Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg soll mit der 3. Generation nahtlos an die bisher erfolgreiche Umsetzung von Infrastrukturprojekten mit Unterstützung des Bundes angeknüpft werden. Mit über 90 Massnahmen und 380 Millionen Investitionskosten zählt das dritte Programm zu den bisher umfangreichsten. Ein neuer Themenschwerpunkt liegt auf der Steigerung der Landschaftsqualität. Der Prüfbericht des Bundes wird im Frühjahr 2018 erwartet.

Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee ist eine Erfolgsgeschichte, die auch schweizweit Anerkennung erhält. Bereits mit den Programmen der 1. und 2. Generation befinden sich Projekte wie die S-Bahn St.Gallen, die Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen, die Entlastungsstrasse in Arbon (NLK) oder wichtige Massnahmen rund um die Bahnhöfe Rorschach, Goldach, St.Fiden, Winkeln und Arnegg sowie ein Gesamtpaket von Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs in Realisierung. Und dies mit einer im Schweizweiten Vergleich deutlich überdurchschnittlichen Beteiligung des Bundes von 40% an den Investitionskosten.

Gemeinsame Probleme gemeinsam lösen

„Mit dem Agglomerationsprogramm der 3. Generation möchten wir an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen und mit gezielten Massnahmen unsere Region als attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum stärken“, so Rolf Geiger, Geschäftsleiter der AGGLO St.Gallen-Bodensee. „Überkommunale Herausforderungen müssen grossräumig und über die eigenen Grenzen hinweg angegangen werden, gemeinsam mit Gemeinden, Städten und Kantonen. Nach zweieinhalb Jahren intensiver Zusammenarbeit ist das Agglomerationsprogramm nun  bereit für die Übergabe“, so Marianne Koller-Bohl, Regierungsrätin Appenzell Ausserrhoden, gestern bei der Einreichung. Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St.Gallen und Vorsitzender Lenkungsausschuss, ergänzt: „Das Agglopgrogramm ist zentral für das regionale Zusammenkommen. Das Denken in funktionalen Räumen wurde gestärkt und ein gemeinsames Verständnis für die Region geschaffen.“

Kompakt, grün und clever mobil

Die Grundmotivation und -zielsetzung ist und bleibt gemäss Geiger auch im 3. Programm bestehen: „Die Weiterentwicklung bzw. Stärkung der Agglomerationsräume – mit einer kompakten Siedlungsstruktur, qualitätsvollen Frei- und Grünräumen sowie einer clever organisierten Mobilität. Einfach gesagt: Eine kompakte, grüne und clever mobile Agglomeration.“ Um dieses Zukunftsbild zu erreichen, wurden Strategien und darauf aufbauend über 90 Massnahmenpakete für rund 380 Millionen Franken definiert.

Der Weg dorthin

Dabei soll sich die Siedlungsentwicklung auf die Bahnhofgebiete in den Zentren (Amriswil, Arbon, Flawil, Gossau, Herisau, Romanshorn, Rorschach und St.Gallen) konzentrieren, um die Potentiale der S-Bahn zu nutzen. In der Stadt St.Gallen sollen zudem die Stadtachsen (Rorschacher und Zürcher Strasse sowie Langgasse) erneuert und verdichtet werden. Entsprechend zur Siedlungsentwicklung wird auch das Verkehrssystem und öV-Angebot optimiert. Bahnhöfe werden zu attraktiven Umsteigeorten entwickelt und der Zugang zur Bahn wird verbessert. In sämtlichen Agglomerationsgemeinden wird der Fuss- und Veloverkehr gefördert. 
Mit dem neuen Themenschwerpunkt Landschaft wird im Programm der 3. Generation die Landschaftsqualität innerhalb und ausserhalb der Siedlungsgebiete gesteigert. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Landschaftsräume für Alltag und Freizeit (noch) attraktiver gemacht werden können.

Die bedeutendsten Massnahmen

Das Agglomerationsprogramm beinhaltet über 90 Massnahmen zu den Themen Siedlung, Landschaft und Verkehr. Zu den Bedeutendsten zählen:

Der neue Autobahnanschluss Witen, der die Erreichbarkeit des Nebenzentrums Rorschach steigern und eine spürbare Verkehrsentlastung im Zentrum von Rorschach und Goldach bringen wird. Über das Agglomerationsprogramm werden der Zubringer zum lokalen Netz und flankierende Massnahmen zur Mitfinanzierung durch den Bund beantragt.

Die Bahnhofplätze in Amriswil, Flawil, Herisau und Romanshorn werden im Zusammenspiel mit Arealentwicklungen zu attraktiven Verkehrsdrehscheiben und Eingangstoren zu den Städten umgebaut.

Mit dem neuen Konzept der „Starken Stadtachsen“ werden in der Stadt St.Gallen die historischen Verkehrsachsen zu attraktiven Stadträumen entwickelt. Sie sollen einen wichtigen Impuls für die Siedlungsverdichtung und -erneuerung setzen. Eine mögliche Umstellung auf ein Tram-System wird damit vorbereitet.

Die Netz- und Sicherheitslücken im Fuss- und Velowegnetz werden behoben und dadurch ein direktes und sicheres Netz in der gesamten Agglomeration geschaffen.

Und so geht es weiter

Das Agglomerationsprogramm der 3. Generation wird nun durch das Bundesamt für Raumentwicklung ARE eingehend geprüft. Im Frühjahr 2018 soll der Prüfbericht vorliegen. Die Agglomeration St.Gallen-Bodensee zeigt sich diesbezüglich zuversichtlich: „Berücksichtigt wird bei der Mittelvergabe seitens Bund auch, wie gut die Umsetzung der ersten beiden Generationen vorwärtskommt. Und da gehören wir schweizweit bisher zu den umsetzungsstärksten Programmen“, so Tobias Winiger, Projektleiter AGGLO St.Gallen-Bodensee. Und bis es soweit ist, wird auf Hochtouren an der Umsetzung der Massnahmen aus der 2. Generation weiter gearbeitet.

Unter folgendem Link finden Sie die Dokumente zum Agglomerationsprogramm 3. Generation (Hauptbericht, Massnahmenbericht und Anhänge): www.regio-stgallen.ch/download 

Hinweis an die Redaktionen:

Für Rückfragen steht zur Verfügung: Rolf Geiger, Geschäftsleiter, AGGLO St. Gallen – Bodensee: Tel. 071 227 40 71, 079 547 54 61