Modell zur Aufwertung von Naherholungsräumen macht schweizweit Schule

Naherholungsgebiete sorgen dafür, dass sich Menschen an ihren Wohnorten wohl fühlen. Sie ermöglichen Spaziergänge, bieten Raum für Sport und Spiel. Mit dem Projekt „Landschaft für eine Stunde“ zeigt die Agglo St.Gallen – Bodensee modellhaft ein mögliches Vorgehen zur Aufwertung dieser wichtigen Gebiete. Dazu sind auch Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung gefragt.

Wie wird aus einem Siedlungsrand ein attraktiver Ort für Begegnungen und Erholung? Wie muss ein Park gestaltet sein, damit sich Senioren und Familien mit Kindern gleichermassen darin wohl fühlen? Welche Anforderungen stellen „Hündeler“, Biker und Landwirte an eine Uferpromenade? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum von „Landschaft für eine Stunde“, einem Projekt des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee.

Naher Erholungsraum steigert die Lebensqualität

Das Projekt „Landschaft für eine Stunde“ zielt bewusst auf die Erholungsmöglichkeiten, die in nächster Nähe zu Wohn- und Arbeitsort liegen. Im Fokus stehen die Übergangsräume zwischen Siedlung und offener Landschaft, sogenannte Siedlungsränder. Von hoher Wichtigkeit ist dabei die Frage, wie diese Landschaftsräume für Alltag und Freizeit (noch) attraktiver gemacht werden können, so dass die Bewohnerinnen und Bewohner angrenzender Quartiere über wertvolle und gleichzeitig nahe Erholungsmöglichkeiten verfügen, die zur Steigerung der Lebensqualität beitragen.

Miteinbezug der lokalen Bevölkerung

Gemeinsam mit den vier am Agglomerationsprogramm beteiligten Gemeinden St.Gallen, Flawil, Gossau und Gaiserwald wurden in einem Pilotprojekt konkrete Gestaltungs-Visionen für Naherholungsgebiete erarbeitet. Weil es sich um Räume handelt, welche vor allem die lokale Bevölkerung nutzt, fiel dieser im Projekt auch eine tragende Rolle zu. In einem Workshop-Prozess wurden Ideen und Anregungen von Fachgruppen, Anwohnerinnen und Anwohnern, Erholungssuchenden sowie Landwirten aufgenommen und diskutiert. „Wir wollten wissen, wie die Menschen ihre Erholungsräume nutzen, was ihnen in diesen Gebieten gefällt und was sie ändern möchten“ erklärt Tobias Winiger, Projektleiter bei Agglo St.Gallen-Bodensee. Diese Ideen wurden dann gemeinsam zu einer Gestaltungsvision für das jeweilige Naherholungsgebiet weiterentwickelt. Die jeweilige Gestaltungsvision enthält insbesondere auch konkrete Massnahmen, welche nun schrittweise umgesetzt werden können.

Für das Botsberger Riet in Flawil wurden beispielsweise folgende konkrete Vorschläge mit der Bevölkerung erarbeitet:

  • Ergänzung des Wegnetzes
  • Wiederherstellung der visuellen Ästhetik, z.B. mittels Baumreihe
  • Bewusstere Ausformung des Siedlungsrandes im Rahmen von innovativen Gestaltungsplänen.

Modell findet schweizweit Beachtung

Die Agglo St.Gallen-Bodensee beschreitet mit dem Projekt „Landschaft für eine Stunde“ Neuland. Es wurde deshalb als eines von 32 Modellvorhaben unter der Prämisse der nachhaltigen Raumentwicklung durch den Bund unterstützt. „Das Vorgehen hat durch den Einbezug der lokalen Bevölkerung nicht nur schweizweit Modellcharakter. Es entspricht auch einem echten Bedürfnis. Das zeigen insbesondere die zahlreichen positiven Rückmeldungen der involvierten Anwohnerinnen und Anwohner“, betont Rolf Geiger, Geschäftsleiter der Agglo St.Gallen-Bodensee.

Inzwischen haben bereits mehrere weitere Gemeinden in der Agglomeration St.Gallen-Bodensee ihr Interesse angemeldet, ihre Naherholungsräume auf diese Weise aufzuwerten.

Folgende Pilotgebiete wurden bearbeitet:

  • Botsberger Riet Flawil
  • Gapf Gossau
  • Sonnenberg Gaiserwald
  • Gübsensee St.Gallen

Hinweise an die Redaktionen

Für Rückfragen stehen zur Verfügung: Rolf Geiger, Geschäftsleiter Agglo St.Gallen-Bodensee, 071 227 40 71, 079 547 54 61, rolf.geiger@regio-stgallen.ch