Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee: Vernehmlassung zur fünften Generation gestartet
Die AGGLO St.Gallen-Bodensee schickt die 5. Generation des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee in die Vernehmlassung. Über 100 Massnahmen mit einem geschätzten Volumen von rund 200 Millionen Franken sollen von 2028 bis 2032 umgesetzt werden. Die Vernehmlassung läuft bis 30. August 2024, im Juni 2025 wird das Programm dem Bund zur Prüfung eingereicht.
Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee der 5. Generation ist ab heute bis zum 30. August 2024 bei den Gemeinden, Kantonen, Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit in Vernehmlassung. Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee ist ein Zukunftsbild der Region und setzt Strategien und Massnahmen in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr um und trägt dadurch wesentlich zur Attraktivitätssteigerung der Region als Wirtschafts- und Wohnstandort bei.Ziel ist, im Juni 2025 das Agglomerationsprogramm der 5. Generation beim Bund zur Prüfung einzureichen. Damit wird sich die Trägerschaft (bestehend aus den Gemeinden der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee und den drei Kantonen AR, SG, TG) um weitere Gelder des Bundes für Verkehrsvorhaben in der ganzen Agglomeration bewerben. Nahtlos soll an die bisher erfolgreiche Umsetzung von Projekten mit Unterstützung von Bundesmitteln angeknüpft werden.
Erweiterter Perimeter
In der 5. Generation sind neu die beiden Gemeinden Degersheim und Heiden mit dabei. Sie weisen lokale Zentrumsfunktionen auf und sind daher ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Agglomerationsraums. Die Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus wird dadurch weiter gestärkt. «Es freut mich, dass für die beiden neuen AGGLO-Gemeinden bereits erste Massnahmen wie die Neugestaltung des Bahnhofplatzes in Degersheim und die Neugestaltung von Kirchplatz und Seeallee in Heiden vorgesehen sind», äussert sich Maria Pappa, Vorsitzende Lenkungsausschuss Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee, zur Perimeter-Erweiterung.
Fortführung der Strategien
Die 5. Generation verfolgt das bereits in den Vorgängerversionen definierte Zukunftsbild. Auch die Hauptstrategien aus der 3. und 4. Generation werden fortgeführt:
- Siedlungsentwicklung in den Agglomerationszentren auf die Bahnhofsgebiete konzentrieren
- Strategische Areale entwickeln
- Bahn- und Busangebot optimieren
- Bahnhöfe zu attraktiven Umsteigeorten entwickeln und den Zugang zur Bahn verbessern
- Fuss- und Veloverkehr fördern
- Naherholungsgebiete und Freiräume aufwerten
Über 100 Massnahmen
Die Anzahl der Massnahmen und das Gesamtvolumen haben sich von der vierten Generation hin zur jüngsten deutlich vergrössert. Über 100 Massnahmen mit einem geschätzten Volumen von rund 200 Millionen Franken sollen von 2028-2032 umgesetzt werden. «In der 4. Generation haben wir einen klaren Fokus auf die Umsetzung der Massnahmen aus den vorhergehenden Generationen gelegt und daher weniger Massnahmen geplant. In der 5. Generation können wir uns wieder mehr Projekte vornehmen, weil bis 2027 alle Vorgängergenerationen abgeschlossen sein müssen», ordnet Tobias Winiger, Leiter Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee, ein.
Neuste Analysen und Messungen der Pendelwege in der Region zeigen, dass viele kurze Wege (unter 10 Kilometer) zurückgelegt werden. Das Potenzial des Fuss- und Veloverkehrs ist somit gross und noch lange nicht ausgeschöpft. «Der Fuss- und Veloverkehr bleibt auch in der jüngsten Generation ein Programmschwerpunkt mit vielen geplanten Massnahmen. Mit den Neugestaltungen von Bahnhofplätzen und Bushöfen werden sich zudem die Umsteigemöglichkeiten in der Region verbessern und die unterschiedlichen Verkehrsträger besser verknüpft», ergänzt Tobias Winiger.
Zu den wichtigsten Massnahmen der 5. Generation zählen:
- ein umfangreiches Massnahmenpaket zur Verbesserung des Velowegnetzes in der ganzen Region
- die Neugestaltung des Bahnhofplatzes und Bushofs in Degersheim
- die Neugestaltung des Bahnhofplatzes und Bushofs in Wittenbach
- die Neugestaltung des Stadtraums Platztor in St.Gallen
- die Neugestaltung des Obstmarkts in Herisau
- die Velohauptroute vom Riethüsli St.Gallen nach Teufen (Im Grund und Wattbach)
- sowie die Verbesserung des öV-Angebots und Velonetzes im Areal St.Gallen West-Gossau Ost (ASGO)
Nächste Schritte
Die Vernehmlassung zum Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee der 5. Generation läuft bis zum 30. August 2024. Nach anschliessender Bereinigung wird das Programm gegen Ende des Jahres zur Beschlussfassung an die Gemeinden und Kantone versandt. Ziel ist, die jüngste Generation im Juni 2025 dem Bund zur Prüfung einzureichen. Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt von 2028 bis 2032.
Downloads und Informationsmaterial
Die Unterlagen zur Vernehmlassung (Haupt- sowie Massnahmenbericht) der 5. Generation finden Sie auf www.regio-stgallen.ch/downloads/#agglomerationsprogramm
Einen Kurzfilm „Was ist ein Agglomerationsprogramm?“ finden Sie hier: www.regio-stgallen.ch/agglomerationsprogramm
Über das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee
Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee ist ein Zukunftsbild der Region und setzt Strategien und Massnahmen in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr um. Hauptziele sind die Förderung der Siedlungsentwicklung nach innen sowie eine darauf abgestimmte Weiterentwicklung des Verkehrssystems. Damit leistet das Agglomerationsprogramm einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität des Wirtschafts- und Wohnstandorts.
Vier Generationen von Agglomerationsprogrammen sind bisher in Umsetzung. Mit den ersten zwei Programmen (AP1 seit 2011 / AP2 seit 2015) wurden Projekte wie die S-Bahn St.Gallen, die Durchmesserlinie der Appenzeller Bahnen, die Entlastungsstrasse in Arbon (NLK) oder wichtige Massnahmen rund um die Bahnhöfe Rorschach, Goldach und Arnegg, sowie eine Vielzahl von Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs umgesetzt, weitere befinden sich in Realisierung. Und dies mit einer im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlichen Beteiligung des Bundes von 40% an den Investitionskosten. In der 3. Generation (seit 2019) werden wichtige Infrastrukturmassnahmen wie der A1-Anschluss in Witen oder die Bushöfe in Amriswil, Flawil und Herisau realisiert und damit wichtige Impulse für die Siedlungsentwicklung nach innen geleistet. In der 4. Generation (seit 2024) werden unter anderem der Bushof Gossau, die Velovorzugsrouten in St.Gallen und Teufen und die Verschiebung des Bahnhofs Bruggen in St.Gallen umgesetzt.
Die Trägerschaft des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee setzt sich aus den drei Kantonen Appenzell AR, St. Gallen und Thurgau und der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee zusammen. Die Geschäftsstelle der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee führt die Geschäfte des Agglomerationsprogramms.
Folgende 33 Gemeinden zählen zur Agglomeration St.Gallen-Bodensee: Andwil, Amriswil, Arbon, Berg, Degersheim (ab 5. Generation), Eggersriet, Egnach, Flawil, Gaiserwald, Goldach, Gossau, Hefenhofen, Heiden (ab 5. Generation), Herisau, Horn, Lutzenberg, Mörschwil, Rheineck, Roggwil, Romanshorn, Rorschach, Rorschacherberg, Salmsach, Speicher, Steinach, St.Gallen, Teufen, Thal, Tübach, Untereggen, Uttwil, Waldstatt und Wittenbach.