Mit „Lattich“ den Güterbahnhof zum Leben erwecken

Nun ist es offiziell: Die Baubewilligung für die Nutzungsänderung der SBB-Halle auf dem  Güterbahnhofareal in St.Gallen liegt vor. Die Zwischennutzung kann beginnen und das temporäre „Lattich“-Quartier darf anfangen zu „wuchern“ und sich mit Leben füllen: zwei Monate lang immer dienstagmittags und freitagabends in der „Contine“ (Container-Kantine) und in der leer stehenden Halle  mit abwechselnden Projekten und Ausstellungen. Diese zwei Monate werden zeigen, ob die Zwischennutzung auch längerfristig und grösser angedacht werden kann. Denn die Lattich-Vision sieht vor, ähnlich wie das Basislager in Zürich, einen neuen Arbeits- und Lebensraum und ein Innovationsumfeld für die Kreativwirtschaft zu schaffen – mit modularer Architektur.

Das Areal beim Güterbahnhof ist eines der letzten grösseren Entwicklungsgebiete in der Stadt St.Gallen. Planungsarbeiten für ein Verkehrsprojekt führen dazu, dass die nächsten rund 15 Jahre nichts Dauerhaftes realisiert werden kann. Zudem steht in einer SBB-Lagerhalle ein 250m 2 grosser Raum leer. Das ist der ideale Zeitpunkt für eine Zwischennutzung – und für das Projekt „LATTICH“.  

Lattich – der Anfang

Das Konsortium Lattich – bestehend aus der REGIO Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee, der Kommunikationsagentur Alltag, der Kulturmanagerin Gabriela Falkner und dem Produktionsbüro Ost – will diese Chance nutzen und startet auf dem Güterbahnhofareal ein Experiment – das «temporäre Lattich-Quartier». Von September bis Ende Oktober 2016 wird dort Leben einkehren und ein Treffpunkt und Begegnungsort entstehen. Auf und neben der Rampe – und in der Halle selbst. Jeden Dienstagmittag und Freitagabend steht die „Contine“ offen – mit Selbstgemachtem und Selbstgegrilltem. Offizieller Start ist Freitag, 2. September von 17.00 bis 22.00 Uhr.  „Es ist erfreulich, wie viele Projekte und Ideen von Kulturschaffenden aber auch von anderen Interessierten bereits bei uns eingegangen sind. Neben den öffentlichen Veranstaltungen wird die Halle auch durch private Anlässe belebt. So finden neben Werkaufführungen, Ausstellungen, Filmabenden und Märkten, Fotoshootings, Hauptversammlungen, Apéros, Helferfeste und Symposien statt. Es hat aber nach wie vor freie Plätze und Raum für weitere Ideen“, so Gabriela Falkner vom Konsortium Lattich. Interessierte können sich mit ihren Ideen für die Halle direkt bei info@lattich.ch melden. Eine Programmgruppe, bestehend aus dem Konsortium Lattich und der Fachstelle Kultur der Stadt St.Gallen wird die Agenda gestalten (Details weiter unten).      

Lattich – die Vision

Wie das Pioniergewächs Lattich, das auf einer Brache jeweils als erstes wieder wächst, so soll auch die Zwischennutzung organisch wachsen und „wuchern“. Die Erfahrungen in diesen zwei Monaten werden zeigen, ob Grösseres gedacht und geplant werden kann. Denn längerfristig möchte das Konsortium mehr: einen neuen Arbeits- und Lebensraum und ein Innovationsumfeld für die Kreativwirtschaft schaffen. Für die nächsten 15 bis 20 Jahre bis eine definitive Nutzung realisiert wird. „Wir möchten einen Stadtentwicklungsprozess in Gang setzen. Und stellen uns modulare Bauten vor – das können aber müssen nicht Container sein“, so Rolf Geiger, Geschäftsleiter der REGIO Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee. So sollen dort Arbeitsräume für Kleinunternehmen entstehen, die z.B. im Bereich Handwerk, Design, Kommunikation oder Architektur tätig sind. „Ein kleinteiliger Arbeitsraum, der zum Ort des Austauschs werden soll – und so eben auch Innovation ermöglicht“, führt Geiger fort. Das Lattich-Quartier soll auch nach diesen 15 bis 20 Jahren weiterbestehen. „Eine Art nomadisierende Immobilie, die weiterzieht und einen neuen Ort zwischennutzt und belebt. Dass ein solches Konzept funktionieren kann, hat das Basislager in Zürich bewiesen – die Container-Siedlung ist erfolgreich von der Binz nach Altstetten gezügelt“, ergänzt Geiger.  

Visionen brauchen Investoren

Für die Vision braucht es aber auch Investoren. Ein erster Meilenstein in der Finanzierung ist gelegt, das Lattich-Projekt zählt zu den 37 Siegerprojekten des Jubiläumswettbewerbs der St.Galler Kantonalbank. Mit diesem Beitrag können die Planungsarbeiten für die Lattich-Vision aufgegleist werden, für die Umsetzung selbst braucht es Investoren.  

September-Agenda „Contine“

  • Fr., 2. Sept.: «Contine» – Essen im Lattich!, Selbstgemachtes & Selbstgegrilltes, 17 – 22 Uhr
  • So., 4. Sept.: «Contine» –  Lattich-Zmorge!, 10 – 14 Uhr, Anmeldung an: info@lattich.ch
  • Di., 6. Sept.: «Contine» – Essen im Lattich!, Selbstgemachtes & Selbstgegrilltes, 11 – 14 Uhr

Die „Contine“ steht im September und Oktober jede Woche am Dienstagmittag (11-14 Uhr) und Freitagabend (17-22 Uhr) offen.  

September-Agenda Halle (öffentliche Anlässe):

  • 02. Sept.: Tauschtafel, Food-Swap mit Aurelia
  • 16. Sept.: Vernissage Bodenbild, Schule für Gestaltung St.Gallen am GBS, 16 Uhr
  • 17. – 20. Sept.: Leerstellen in der Stadt, Fotoprojekt, Sa. 15 – 18 Uhr, So. bis Di. 11 – 17 Uhr,
  • 21. Sept.: Häsch scho gässe?
  • 23. Sept.: Playback-Theater St.Gallen, 20 Uhr,
  • 25. Sept.: épisodes culturels # 5, 20 Uhr, www.facebook.com/episodesculturels/  

Die vollständige Agenda (laufend aktualisiert) finden Sie hier: www.lattich.ch/agenda

Weitere Informationen: www.lattich.ch  

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:

Rolf Geiger, Geschäftsleiter REGIO Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee 071 227 40 71, 079 547 54 61 rolf.geiger@regio-stgallen.ch  
Gabriela Falkner, Falkner Kulturmanagement 078 910 74 71 gfalkner@bluewin.ch