12.06.2022 | BIGNIK in St.Gallen: Die Textilstadt neu definiert

Bei prächtigem Sommerwetter hat die REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee heute zum siebten BIGNIK geladen: Das jährlich wachsende Gemeinschaftswerk der Ostschweizer Bevölkerung, nach Idee und Konzept der Aktionskünstler Frank und Patrik Riklin, wurde gemeinsam mit zahlreichen Komplizinnen und Komplizen in der Innenstadt von St.Gallen ausgelegt und verwandelte Strassen, Plätze und Gassen in ein rot-weisses Tüchermeer.

Kurz nach 11:00 Uhr waren alle verfügbaren rund 2850 Tuchmodule ausgelegt – und die markantesten Sehenswürdigkeiten der St.Galler Innenstadt wie z.B. der Stiftsbezirk mit Gallusplatz und die Marktgasse rot-weiss geflutet. Das BIGNIK-Manöver funktioniert nur dank tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung, welche als «Tuchlegerinnen» und «Tuchleger» Teil des Projekts werden. Die Tücher werden an nur einem einzigen Tag im Jahr aus- und wieder zusammengelegt. Die Erinnerung an das Erlebnis, das gemeinsame Picknicken mit Freunden und Fremden und die dabei entstandenen Bilder bleiben jedoch über den BIGNIK-Tag hinaus bestehen. «Durch die heutige Tuch-Auslegung zeigt sich die Stadt St.Gallen von einer noch nie gesehenen, bunten Seite. BIGNIK führte zu vielseitigen Begegnungen auf dem Tuch: Ein schönes Zeichen, dass unsere Stadt, unsere Region lebt und offen für ungewöhnliche Aktionen ist. Menschen aus der ganzen Region kamen zusammen – die Menschen machen unsere Region aus», fasst Maria Pappa, Stadtpräsidentin von St.Gallen, den Tag zusammen.

Die Textilstadt St.Gallen wörtlich genommen

Bereits vor dem Mittag war das gesamte Tuchgut ausgelegt. Staunende Gesichter, vorsichtige erste Barfuss-Schritte auf dem unüblichen Untergrund und zahlreiche grössere und kleinere Picknickgruppen prägten das Bild der Innenstadt, die nun in rot-weiss getaucht war. Mit den ausgelegten Tüchern auf Plätzen und in Gassen wurde auf unkonventionelle Art ein Bogen zur langjährigen Textiltradition der Gallusstadt geschlagen. Die Urheber und Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin ziehen die Parallele: «BIGNIK ist der Versuch, eine gemeinschaftliche Tradition für die Region zu schaffen. Wir haben heute die Textilstadt wörtlich genommen: Die heute ausgelegten Tücher aus Ressourcen der Bevölkerung beweisen die Verbindung zur uralten lokalen Textil-Tradition.»

Nahtlos ins Tuch integriert

BIGNIK integriert alles, nichts ist im Weg. Auch die parallel zu BIGNIK stattfindenden Anlässe in der Innenstadt haben sich nahtlos ins Tuch eingebracht. Der Fackellauf der Special Olympics prozessierte unter Applaus zum Gallusplatz. Auch der Familientag beim IBK-Jubiläumscontainer passte perfekt zum familiären Ambiente rund um den Picknick-Klosterplatz. Die Tücher wurden heute zum siebten Mal öffentlich ausgelegt – seit Projektstart 2012 mussten nur drei Auslegungen ausgesetzt werden: 2016 und 2018 wegen des Wetters, 2020 wegen der Covid-Pandemie. Wurden die ersten Riesen-Picknicks noch auf Wiesen ausgetragen, so wechselten die «Tuch-Flutungen» ab 2019 in Dorfkerne und heuer sogar erstmals in eine Stadt. Hunderte Picknickende und unzählige Gäste haben das heutige BIGNIK erlebt.

Das BIGNIK-Jubiläumsjahr: Ein Höhepunkt und ein Schlusspunkt

Die REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee hatte BIGNIK im Rahmen von «Region als Bühne» vor über 10 Jahren initiiert und beschritt mit dem wachsenden Kunstwerk der Riklin-Brüder bewusst einen anderen Weg, um die Identität und Wahrnehmung der Region zwischen Säntis und Bodensee zu prägen. Nach 10 Jahren ist nun der Zeitpunkt gekommen, sich aus dem Projekt zurückzuziehen. Die Geschäftsleiterin der REGIO, Leila Hauri, begründet: «Dieser Schritt entspricht unserer 2021 erneuerten Strategie und dem Verständnis, Projekte zu ermöglichen, zu initiieren und sie zu begleiten, sie aber auch zu gegebener Zeit weiterziehen zu lassen. So werden wieder Ressourcen frei für neue Vorhaben». Der Rückzug erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo BIGNIK gereift ist, die Künstler das Konzept über die Jahre weiterentwickeln und optimieren konnten und das Projekt insgesamt einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat. «Mit der mutigen Idee der REGIO, Regionalentwicklung einmal anders zu denken, haben wir ein fortlaufendes Gemeinschaftswerk geschaffen, welches weit über die Region hinaus strahlt. Wir danken der REGIO für die langjährige und engagierte Komplizenschaft, die BIGNIK erst zu dem gemacht hat, was es heute ist. Jetzt ist es an der Zeit, Türen für neue Möglichkeiten zu öffnen», resümieren Frank und Patrik Riklin die 10-jährige Zusammenarbeit. BIGNIK soll weiterleben – mit neuen Visionspartnern an der Seite der beiden Konzeptkünstler. Nach der heutigen Auslegung wird die Verantwortung von BIGNIK ganz an die Riklin-Brüder übertragen, welche bereits mit möglichen neuen Partnern im Austausch und offen für neue Kooperationen sind.

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Doro Anderegg, Projektleiterin BIGNIK, REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee 071 227 40 71; doro.anderegg@regio-stgallen.ch

Frank und Patrik Riklin, Konzeptkünstler, Atelier für Sonderaufgaben 078 732 63 14; info@sonderaufgaben.ch

Bild- und Filmmaterial (zur freien Verfügung unter Angabe des Copyrights)

Luftaufnahmen (Copyright VISUA CH): https://www.swisstransfer.com/d/205ffe0e-4563-4317-9ead-d81402dab7aa (Link gültig bis 12.7.22)

Impressionen (Copyright Marcello Engi): https://www.swisstransfer.com/d/2b3f0a95-fea0-4f61-8e2c-aa5f9f8cd6ae (Link gültig bis 12.7.22) 

Video-Zusammenfassung BIGNIK in St.Gallen (Copyright VISUA CH): https://youtu.be/rlotGTGz5rg

www.bignik.ch/auslegen/bignik-2022/

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