Forum «Sport für alle» 13. März 2023
Sport wird vermehrt unabhängig und jederzeit flexibel betrieben – und dies vorzugsweise draussen. Nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie gewinnt der «ungebundene Sport» vermehrt an Bedeutung, findet jedoch noch zu wenig Eingang in das Raum- und Infrastrukturangebot von Städten und Gemeinden. Am 13. März 2023 fand deshalb zum ersten Mal das Forum «Sport für alle» statt. Was ist ungebundener Sport? Wie entwickelt sich der ungebundene Sport in der Schweiz? Welche Trends zeichnen sich ab? Und was bedeutet das für eine Gemeinde oder Stadt? Diesen Fragestellungen ging das von der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee durchgeführte Forum nach.
Über 50 Teilnehmende von Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten, Gemeinderätinnen und -räten über kantonale Amtsstellen bis hin zu Vertreterinnen und Vertretern von Sportorganisationen folgten der Einladung in den Pavillon Sportfeld Gründenmoos. (siehe Detailprogramm)
Informieren, inspirieren und vernetzen
Dr. Markus Lamprecht, Firmengründer des Sportobservatoriums Schweiz, führte in die Thematik ein und zeigte, wie sich das Sportverhalten in der Schweiz in den letzten Jahren verändert hat, wie sich der ungebundene Sport entwickelt hat und welche Trends sich abzeichnen. «Immer mehr Leute treiben Sport. Dabei wird der Sport immer bunter und vielfältiger, aber auch unübersichtlicher und uneinheitlicher. Durch das Wachstum des ungebundenen Sports ergeben sich für Sportförderung und Sportplanung viele Chancen, aber auch Herausforderungen», resümiert Markus Lamprecht. Prof.
Stephan Schlenker vom Departement Soziale Arbeit der OST legte das Augenmerk auf die Zielgruppe Jugendliche und die Bedeutung des öffentlichen Raums. «Es ist wichtig, öffentliche Bewegungs-, Spiel- und Sporträume auch als Soziale Räume zu verstehen. Dadurch wird deren Bedeutung für junge Menschen als wichtige Aufenthaltsorte sichtbar. Diese Räume sollten gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen und Familien geplant und gestaltet werden», erläutert Stephan Schlenker und plädiert für Vielfalt, Partizipation und Kooperation statt Ausschluss und Konkurrenz bei der Förderung von Bewegung, Spiel und Sport.
Beispiele aus der Praxis, vorgetragen von den jeweiligen Projektverantwortlichen oder Initianten, boten einen authentischen und inspirierenden Einblick in die Themen Stand-up-Paddeln, Pumptracks, Mountainbike, Spazieren und «Bewegungsraum für alle Generationen».
Den Abschluss bildete die Gesprächsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden und dem Hauptfokus: Was bedeutet das Gehörte nun für meine Gemeinde und welchen Einfluss hat dies auf das Gemeindesportanlagen-konzept (GESAK)? «Wir haben heute viel gelernt, viel gehört und viel gesehen. Ich hoffe sehr, wir konnten die Teilnehmenden inspirieren, auch in ihren Gemeinden und Städten neue Projekte im Bereich ungebundener Sport umzusetzen», betont Michael Götte und verabschiedet in den Netzwerk-Apéro.