Tuchflutung in Degersheim

Auch 2020 lädt die REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee zur jährlichen Auslegung des wachsenden Kunstwerks BIGNIK (vgl. Video 1 Min.) der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben ein, und dies bereits zum sechsten Mal. Heuer geht’s nach Degersheim. Neu wird BIGNIK dieses Jahr nicht wie gewohnt im Juni, sondern schon im Mai stattfinden. Zudem wird zum ersten Mal eine Kantonsstrasse gesperrt. Wenn das Wetter mitspielt, werden die rot-weissen BIGNIK-Tuchmodule am Sonntag, 3. Mai 2020 ausgelegt.
Letztes Jahr wurde die grosse Tuchauslegung erstmals inmitten eines Dorfes und auf Asphalt statt auf Wiese durch-geführt. Die «Asphaltierung» in Trogen erfreute sich grosser Beliebtheit. Nun soll im Mai eine grössere Asphaltauslegung zu Stande kommen. Degersheim mit seinen pittoresken Dorfteilen eignet sich bestens dafür. Für das Gelingen der Auslegung spielt nicht nur das Wetter eine wichtige Rolle, sondern auch viele Freiwillige sind gefragt. Rund 2700 Tuchmodule sollen ausgelegt werden. Auch das Auslegen gehört zum BIGNIK-Erlebnis dazu. BIGNIK lebt von der Partizipation. Je mehr Leute mithelfen, desto mehr Module können ausgelegt werden. Und umso grösser und eindrücklicher wird das Endergebnis.
Auslegung im Oberdorf
Degersheim verfügt über malerische Häuserreihen im Oberdorf. Die Häuser die dem grossen Dorfbrand vor 200 Jahren zum Opfer fielen, wurden sorgfältig, mit Blick auf das Gesamtbild, wieder aufgebaut. Das Quartier ist geradezu prädestiniert für eine textile Intervention wie BIGNIK. „Wir als Gemeinde freuen uns sehr, dass BIGNIK dieses Jahr bei uns stattfindet. Neben dem einzigartigen Dorfkern werden sich auch unsere zahlreichen Grünräume wunderbar ins Gesamtbild einfügen“, ist Monika Scherrer, Gemeindepräsidentin von Degersheim, überzeugt. „Zudem sehen wir in BIGNIK auch eine Chance, den Degersheimerinnen und Degersheimern zu zeigen, an was für einem besonderen Ort sie wohnen“, ergänzt sie. „Mit dem kollektiven BIGNIK-Manöver wird ein Dorf mit Tüchern ausgemalt und vermeintliche Denk- und Handlungsgrenzen aufgebrochen“, so die Riklins.
Ablauf 6. BIGNIK-Auslegung
Die sechste offizielle Auslegung des Riesentuches findet in Degersheim statt. Ist das Wetter stabil und trocken, findet die Auslegung am Sonntag, 3. Mai statt. Sollte es regnen, wird BIGNIK auf den 10. Mai (1. Verschiebedatum) oder auf den 17. Mai (2. und letztes Verschiebedatum) verlegt. Informationen zur Durchführung sind ab 1. Mai auf www.bignik.ch sowie auf Facebook (BIG NIK) und Instagram (bignik_ostschweiz) zu finden. Schuhe, Drohnen und Hunde sind auf dem Tuch nicht gestattet. Nicht vergessen: Picknick, Sonnenhut, Sonnenschirme, Sonnencréme und genügend zu trinken.
ab 09:00: Das Tuch wird mit einer Vielzahl von Tuchlegerinnen und Tuchlegern ausgelegt. Öffentliches Picknicken ist jederzeit bis 17 Uhr möglich
14:00 – 14:30: Gezielte Helikopter-Flugbewegungen (Dokumentation des Tuches)
16:00 – 18:30: Das Tuch wird mit einer Vielzahl von Helferinnen und Helfern zusammengelegt.
18:30 – 20:00: Grillfinale mit allen, die beim Zusammenlegen mitgeholfen haben.
Für das Auslegungsmanöver sowie das Zusammenlegen am Abend werden 150 Tuchlegerinnen und Tuchleger gesucht. Interessierte können sich direkt auf www.bignik.ch/helfer oder 076 457 12 41 melden.
Was ist BIGNIK?
Die REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee hat BIGNIK der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin im Rahmen von „Region als Bühne“ initiiert und beschreitet mit dem wachsenden Kunstwerk bewusst einen anderen Weg, um die Identität und Wahrnehmung der Region zwischen Säntis und Bodensee zu prägen. Sie setzt dabei bei all jenen an, die in der Region leben und arbeiten – der Bevölkerung.
Pro Einwohnerin und Einwohner ein Tuch: «Gemeinsam ein riesiges Picknick-Tuch für die ganze Bevölkerung erschaffen, das so gross ist wie 100 Fussballfelder, bestehend aus 293’438 Tüchern, exakt so viele wie die Einwohnerzahl der Region.» So lautet seit sechs Jahren die Vision der Riklin-Brüder vom St.Galler Atelier für Sonderaufgaben, welche die Idee und das Konzept zum BIGNIK-Projekt hatten. Das Picknick-Tuch weist heute eine Fläche von ca. 22‘000 m2 auf, was rund 6% der angestrebten BIGNIK-Vision entspricht.
BIGNIK ist kein Event im herkömmlichen Sinne. Es ist eine künstlerische Intervention, die aus den lokal vorhandenen Ressourcen des «Textilland Ostschweiz» schöpft, und an der breite Teile der Bevölkerung massgeblich beteiligt sind. BIGNIK ist der Versuch, eine einzigartige gemeinschaftliche Tradition für die Region zu schaffen. Eine Plattform für Begegnungen und Geschichten.
Bis jetzt sind über tausend Menschen am Entstehungsprozess beteiligt. BIGNIK braucht Jahr für Jahr mehr Strategie, Logistik und Menschen, die an der Vision «Pro Einwohner ein Tuch» mithelfen. Sie sammeln, unterstützen, nähen seit Monaten – und tragen so die Projekt-Vision weiter. Ziel ist es, dass BIGNIK jährlich weiterwächst und jeweils im Frühsommer öffentlich zum Picknick eingeladen wird. Die Fertigstellung und Erfüllung der BIGNIK-Vision wird voraussichtlich bis 2043 erfolgen.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Barbara Altherr Bärlocher
Frank und Patrik Riklin
Bildmaterial
