Inspirierende Velo-Fachexkursion im Vorarlberg

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Vorarlberg ist bekannt für seine vorbildliche Mobilitätskultur und Velo-Infrastruktur: Der Radverkehrsanteil liegt bei beachtlichen 22 Prozent. Dies nahmen wir zum Anlass und luden am 11. September 2024 zu einem inspirativen Augenschein vor Ort. Mit 25 Vertreterinnen und Vertretern von Kantonen, Gemeinden, Städten und Planungsbüros entdeckten und erlebten wir auf unserer Veloexkursion 1:1 gelungene Umsetzungen der Vorarlberger Radkultur. Unter der fachkundigen Leitung von David Madlener (Bereichsleiter Mobilität am Energieinstitut Vorarlberg) und Martin Reis (Geschäftsführer Energieinstitut Vorarlberg und Vizebürgermeister von Wolfurt) führte die Route auf rund 20 Kilometern von Bregenz über Hard und Wolfurt wieder zurück nach Bregenz.

«So geht Velo! Vorarlberg fährt vor.»

Dabei begutachteten wir neue Velobrücken, bestaunten die Handhabung der Vortrittsregelungen, fuhren über Fahrradstrassen, vorbei an Velokreiseln und sogar durch einen für den Veloverkehr umgenutzten ehemaligen Eisenbahntunnel. Besonders überrascht hat uns die farben- und gestaltungsfrohe Signaletik auf dem Asphalt, was zu einer «kontrollierten Verunsicherung» der Verkehrsteilnehmenden und damit zu einem bewussten Verlangsamungsmoment führen soll. Dass eine harmonische Koexistenz zwischen Velofahrenden, Fussgängern und Autofahrenden möglich ist, haben wir auf unserer Reise immer wieder erlebt – ein starkes Zeichen, dass Velofahren definitiv Teil der Vorarlberger Identität ist.

Was können wir in unsere Region mitnehmen?

Auf dem Zwischenstopp in Wolfurt stiegen wir kurz vom Sattel und erhielten wertvolle Einblicke wie Veloförderung in den Vorarlberger Gemeinden funktioniert und wie Radkultur gelingen kann: Nebst einer guten Infrastruktur sind vor allem auch motivierende Kommunikations- und Sensibilisierungsmassnahmen erfolgsentscheidend. Nur wenn Lösungen «bequem» im Alltag umsetzbar sind, haben sie eine Chance von der Mehrheit der Bevölkerung angenommen zu werden, so ein Fazit der Referenten.

Lena Ruegge vom Kompetenzzentrum Fuss- und Veloverkehr der Fachhochschule OST schlug den Bogen in die Ostschweiz. Ihr neues Projekt «Velofreundliche Gemeinden» baut auf einem ähnlichen Angebot des Vorarlberger Energieinstituts auf und könnte eine wichtige Hilfestellung leisten, die Velomobilität in den Gemeinden unserer Region zu fördern.

Daniel Schöbi war der Exkursionsleiter und hat die Tour mit seinem Velo-Knowhow und Netzwerk überhaupt erst möglich gemacht.

Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und die wertvollen Einblicke!

Unsere in Partnerschaft mit dem Energieinstitut Vorarlberg durchgeführte Exkursion trägt auch zum grenzüberschreitenden Praxis- und Wissenstransfer bei, weshalb wir uns für eine Förderung durch den IBK-Kleinprojektefonds beworben haben.